Auf Rädern und auf Ketten

Published On: September 6, 2019Categories: Aktuelle Berichte

Nienhagen (jk). Christian Price ist Diplom-Ingenieur und hat sich gemeinsam mit Stephan Einax vor vier Jahren selbstständig gemacht. Die foratron GmbH – Drilling Rig Services and Solutions mit Sitz in Nienhagen bei Celle beschäftigt sich mit Bohranlagen. „forare“ ist lateinisch und heißt „eine Öffnung in etwas machen, etwas durchbohren“ – „tron“ steht für Mechatronik und umfasst die Mechanik und den Bau sowie die Elektrotechnik und Informatik großer Maschinen und Anlagen. Kerngeschäft ist die Wartung und Reparatur von Bohranlagen, aber auch die Anfertigung von Spezialanlagen. Eine solche hat Christian Price nun gemeinsam mit Wiese gebaut: eine Trockenbohranlage, aufgebaut auf einem Auflieger-Fahrgestell. Das Spezialfahrzeug fährt sowohl auf Rädern als auch auf Ketten.

Einsatzort ist Schleswig Holstein

„Eine Kunde von uns brauchte eine derartige Bohranlage, um Baugrundanalysen durchzuführen“, sagt der 34-jährige Unternehmer. Insbesondere sollte die Maschine dabei helfen, die Fundamente für Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein berechnen zu können. Um nicht die Felder und Wiesen der Landwirte zu beschädigen, sollte sich die Bohranlage auf Ketten fortbewegen und nicht auf Rädern. Anstatt die Bohranlage per Tieflader zu transportieren, hatte Christian Price seine ganz eigene Idee: eine Kombination aus Rad und Kette. Seine Raupen- und Räderlösung mit LKW-Fahrgestell verwarf er aufgrund der Längenmaße schnell wieder. „Ich hatte das Projekt schon aufgegeben“, sagt Christian Price, da kam ihm die Idee, anstatt eines Fahrzeugs einen Sattelauflieger zu verwenden.

Weltweit einzigartig

Da Christian Price aus Lahde stammt, kam ihm sofort Wiese Fahrzeugbau in den Sinn. Gemeinsam mit Dirk Wiese und der Konstruktionsabteilung von Wiese Fahrzeugbau entwickelten sie die Erfindung, wie weltweit wohl einzigartig sein dürfte, weiter und setzten sie auch um. Ein LKW bringt die Bohranlage als Sattelauflieger zur Einsatzstelle. Dort angekommen fahren die Raupenfahrschiffe hydraulisch aus, und die Bohranlage setzt ihren Weg alleine fort. Gesteuert wird die Trockenbohranlage per Fernbedienung, den Antrieb und die Bohrleistung liefert ein Sechszylinder-Reihenmotor von Perkins mit 205 kw (280 PS). Die Verrohrungsmaschine hat 40.000 Nm bei 30t Zugkraft hat und der Drehkopf 10.000 Nm bei 8t Zugkraft. Das Fahrgestell ist ein zweiachsiger Sattelauflieger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 32 Tonnen, wobei das Gewicht der gesamten Bohranlage 22 Tonnen beträgt, woraus sich eine Zuladung von 10 Tonnen ergibt. Die beiden Raupenfahrschiffe haben eine Spurbreite von 1,75 Metern. Der Auflieger wurde bei Wiese-Fahrzeugbau gefertigt, die Bohranlage bein Foratron. Die Endmontage führten Mitarbeiter von Foratron in Nienhagen durch.

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